2024
Wasserverband Salzburger Becken
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Dipl.-Wirt.-Ing. (FH)
Philipp Münch, MSc
Anlagenleitung
Mag. Josef Weilhartner, LL.B.
Geschäftsführung
Das Jahr 2024 aus wirtschaftlicher Sicht
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An Investitionen wurden im Berichtsjahr der Anschluss für ein Notstromaggregat im PW Sandgrube (EUR 23.770,11) sowie eine Photovoltaik-Anlage beim Übergabeschacht Eichet (EUR 74.330,29) errichtet. Die Gesamtausgaben für Investitionen betrugen daher knapp EUR 100.000,–.
Die Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche des Übergabeschachts Eichet verfügt über eine Leistung von 18 kWp. Im Jahr 2024 wurden damit schon 12,56 MWh Sonnenstrom produziert. Der erzeugte Strom deckt den Eigenbedarf der Verbraucher vor Ort ab, und der Überschuss-Strom wird in das Netz der Salzburg AG eingespeist.
In den letzten Jahren wurden keine neuen Darlehen aufgenommen, die laufenden Darlehen werden planmäßig getilgt. Bei den Tilgungen werden die Förderungen kostenentlastend berücksichtigt.
In den Betriebs-, Energie- und Hygienekosten sind die Betriebsführungskosten der Salzburg AG, die Kosten der Anlagenleitung, die Kosten für Strom, Katasternutzungen, Versicherungen und Abgaben sowie die Kosten für die notwendigen Leistungen außerhalb des Betriebsführungsvertrages (Datenlogger, Trinkwasseruntersuchungen, Zählertausch, Test Notstromversorgung Taugl) enthalten.
Die Entschädigungen basieren auf der Taugl- bzw. Bluntautal-Schongebietsverordnung bzw. einer Rahmenvereinbarung zwischen der Kammer für Land- und Forstwirtschaft und dem Wasserverband Salzburger Becken und sind wertgesichert zu entrichten. Die Verwaltungskosten wurden unter kaufmännischer Vorsicht angesetzt und konnten gegenüber dem Plan um knapp 8 % unterschritten werden.
Generell gelang es, bei den Aufwendungen günstiger abzuschneiden, als geplant.
Wassermenge
Die verrechnete Menge im Jahr 2024 betrug 2.883.765 m³ oder 91,4 l/s. Der Durchschnittspreis inkl. HKB liegt bei 0,6820 €/m³.
Bilanz
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Aktiva
Aktiva (gesamt):
2023 >> € 8.719.037,65
2024 >> € 8.309.359,19
Veränderung >> € -409.678,46
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Passiva
Passiva (gesamt):
2023 >> € 8.719.037,65
2024 >> € 8.309.359,19
Veränderung >> € -409.678,46
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Alle Daten als PDF
GuV
Gewinn- und Verlustrechnung
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Alle Daten als PDF
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Erlöse aus Wasserlieferung
2023 >> € 1.948.364,48
2024 >> € 1.868.728,31
Veränderung >> € -79.636,17
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Durchschnittspreis inkl. HKB €/m³
2023 >> € 0,6689
2024 >> € 0,6820
Veränderung >> € 0,01
Effiziente Trinkwasserversorgung
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Energieeffizienz in der Trinkwasserversorgung
Eine neue Studie der Universität für Bodenkultur in Wien wurde im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, erstellt. Der Fokus der Untersuchung lag auf dem Stromverbrauch und der Stromerzeugung im Bereich der Wasserversorgung. Eine frühere Studie zur Energieeffizienz aus dem Jahr 2010 wurde angesichts der schwankenden Energiepreise und der Versorgungssicherheit überarbeitet und erweitert. Dabei wurde insbesondere die eigene Energieerzeugung durch Trinkwasserkraftwerke und Photovoltaik-Anlagen berücksichtigt.
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Versorgungssicherheit durch Eigenstromproduktion
Die Studie hebt hervor, dass die nachhaltige Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser eine bedeutende Rolle spielt. Die Nutzung von Energie und die Sicherstellung der Versorgung auch bei Stromausfällen sind entscheidend. Laut der Studie wurde bereits viel in die Eigenstromproduktion investiert, sodass ein Großteil der Bevölkerung auch bei einem Blackout weiterhin gesichert Trinkwasser erhält.
Auch der WSB hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen zur Verbesserung der Ausfallssicherheit im Blackout-Fall unternommen.
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Geringer Energiebedarf der Trinkwasserversorgung
Die Trinkwasserversorgung macht lediglich 0,4 % des gesamten Energieverbrauchs in Österreich aus. Wenn die selbst erzeugte Energie berücksichtigt wird, sinkt dieser Wert auf 0,16 %. Dank der hohen Qualität des genutzten Grundwassers ist der Bedarf an Aufbereitung und somit auch der Energieverbrauch gering. Der Schutz des Grundwassers bleibt in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung, da ein höherer Aufbereitungsbedarf zu einem erhöhten Energieverbrauch führen würde.
Die größten Einflussfaktoren auf den Energiebedarf sind die topographischen Gegebenheiten und der Grad der benötigten Wasseraufbereitung. Der Stromverbrauch pro Kopf für die Trinkwasserversorgung beträgt etwa 1,6 % des durchschnittlichen Haushaltsverbrauchs im Jahr – vergleichbar mit der Strommenge, die ein Fernsehgerät im Standby-Modus verbraucht.
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Fazit: Begrenztes Einsparungspotenzial
Das Einsparungspotenzial bei der Energie der Trinkwasserversorgung ist daher gering, da der Bedarf bereits auf niedrigem Niveau liegt. Die derzeitige Stromerzeugung durch Trinkwasserkraftwerke wird auf etwa 152 Gigawattstunden (GWh) geschätzt, wobei Erweiterungen nur an wenigen wirtschaftlich günstigen Standorten möglich sind. Die durch Photovoltaik-Anlagen erzeugte Strommenge beträgt derzeit rund 6,2 GWh pro Jahr, mit einem Erweiterungspotenzial zwischen 25 und 55 GWh.
Langfristig wird jedoch mit einem steigenden Energiebedarf in der Trinkwasserversorgung gerechnet. Klimawandelbedingte Trockenperioden können die Verfügbarkeit von Quellen verringern, wodurch vermehrt Brunnenwasser genutzt werden muss – ein Prozess, der mehr Energie für Pumpen erfordert. Zusätzlich wird das Bevölkerungswachstum den Wasser- und Strombedarf weiter erhöhen.
WSB-Wasserlieferung in
m³
1998-2024
WSB-Wasserlieferung 2024
Projekte 2024
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Anschlussschacht Hallein – wiederkehrender Test der Notversorgung
Mitte November erfolgte der wiederkehrende Test der gegenseitigen Notversorgung mit der Stadt Hallein. Der Test ergab, dass aus der WSB-Wasserschiene im Notfall bis 40 l/s in das Halleiner Versorgungsnetz geliefert werden können. Gleichzeitig wurde die Versorgung durch die Stadt Hallein in Richtung WSB mit 112 l/s getestet.
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Blackout-Vorsorge
Beim Grundwasserwerk Taugl wurden die technischen Vorkehrungen getroffen, um im Falle eines Blackouts den Brunnen mittels eines mobilen Notstromaggregats zu versorgen. Dafür wurden Notstrom-Anschlusspunkte und auch neue Netztrenner installiert. Für die Notstromversorgung ist der Einsatz eines Aggregats mit 250 kVA erforderlich. Ein Test mit einem Notstromaggregat der Salzburg AG wurde am 29.08.2024 erfolgreich durchgeführt.
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§ 134 WRG-Überprüfung
Im Zuge der wiederkehrenden Fremdüberprüfung wurden der Abschnitt Grundwasserwerk Taugl, Übergabeschacht St. Koloman, Spülschacht Tauglbach bis Übergabeschacht Hallein extern überprüft.
Der Überprüfungsbericht wurde an die Wasserrechtsbehörde übermittelt und bestätigt, dass der Anlagenabschnitt konsens- und bescheidgemäß betrieben wird.
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PFAS
PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) sind seit einiger Zeit als „Ewigkeitschemikalien“ in aller Munde, die, einmal in der Natur vorhanden, Umwelt und Gesundheit auf Dauer belasten können. Auch über deren Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität wird heftig diskutiert. Obwohl gesetzlich noch nicht verpflichtet, untersucht der WSB seit dem Jahr 2023 freiwillig seine Wasserspende, das Grundwasserwerk Taugl bzw. dessen Vorfeldpegel, auf PFAS. Bei wiederholten Analysen konnte keine Belastung des Trinkwassers, das der WSB an seine Mitglieder liefert, festgestellt werden.
Dank
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Mitte des Jahres 2024 – nach den Gemeinde- und Bürgermeisterwahlen im Bundesland Salzburg – lief die Funktionsperiode der Organe des Verbandes aus, die anschließend neu besetzt wurden.
An dieser Stelle sei daher allen ehemaligen Mitgliedern der Organe des Verbandes (Rechnungsprüfer, Vorstand und Mitgliederversammlung) für ihr tatkräftiges und engagiertes Wirken in den letzten Jahren herzlich gedankt.